Ausführliche Vita: Vater Actitus Notus
Vater Acritus Notus

Einleitung:

Vor nahezu 34 Lenzen wurde ein schreiendes Kind an den Pforten des Luna Konvents zu Hempen gefunden. Keine Seltenheit, da jene Bauern und Bürger, welche nicht für das Auskommen ihrer Kinder sorgen konnten, des Öfteren ihre Zöglinge in den Schutz der mildtätigen Luna Gemeinde geben. Da das Aussetzen von Kindern kraft Gesetz mit hohen Strafen belegt ist werden regelmäßig Kinder an den Stufen des Konvents gefunden. Wie in jedem dieser Fälle werden die Kinder von den Dienern oder Priestern der Luna aufgenommen und im Sinne des Glaubens der Herrin der Mildtätigkeit zu selbstständigen und starken Bürgern erzogen, gelehrt und später in einem Beruf ausgebildet. Dies sollte nicht der Weg des ausgesetzten Kindes Sven Anderson, dem Sohn von Helga und Thorben Anderson sein.

Kapitel 1: Hein der Schlächter und seine Mannen
Nachdem Helga und Thorben, beide Seefahrer aus dem hohen Norden mit ihren Kameraden, nordischen Freibeutern, in den Wassern vor Ak’Marant in Seenot gerieten und die „Ragnarök“ ihr Drachenschiff sank konnten sich einige Mitglieder der Crew an Land retten. Von den Königreichen entlang der See zu Tode verurteilt und gejagt versteckten sich die wenigen Piraten in alten Höhlen an der See. Nachdem sie das Land erkundeten beschloss „Hein der Schlächter“ Anführer der Gruppe dass man sich als Arbeiter unauffällig unters Volk mische und soviel Gold verdiene bis man den beschwerlichen Weg zurück in die Nordlande antreten könne. Sie zogen in die nächstgelegene Ansiedlung Hempen und begannen ein unauffälliges Leben als Arbeiter und Handwerker. Just in jenen 3 Jahren wurde Helga von Thorben schwanger. Sie gebar neun Monde später ihren Sohn Sven. Hein, stolz darüber dass in fernen Landen ein stolzer Nordmann geboren wurde erkannte schnell, dass das Balg die lange Reise die bevor stand nicht überdauern werde und es die Gruppe möglicherweise in Gefahr bringen würde. Er beschloss im Stillen das Kind zu töten, um seine Mannen ohne dass die erfolgreiche Gruppe zerbräche nach Skoldal im Norden des Kontinents zu führen. Eines Nachts brach er in das Haus von Helga und Thorben ein und stahl den Jungen im Alter von eineinhalb Lenzen. Er brachte ihn zur stürmischen Küste und wollte ihn im Lichte des fahlen Vollmondes über eine Klippe östlich von Hempen stürzen. Schwer war sein Herz den Erstgeborenen seines Clans zu töten.

Kapitel 2: Der Weg vom Amulett des Drachens

Er nahm das Bündel holte aus und spürte einen brennenden Schmerz an seiner Brust. Er brach über dem Kinde zusammen, sich die schmerzende Brust haltend. Es war sein Amulett. Zehn Jahre zuvor auf einem Raubzug in den nördlichen Landen entriss er das wunderschöne, uralte Amulett (welches einen Drachen in einer Sonne zeigt) einem alten Mann, dessen Dorf sie plünderten. „Dann soll es deine Bürde sein junger Narr“, sagte dieser zu Hein und stürzte sich lächelnd in sein Schwert. Mehrfach viel es Hein auf, dass die Dinge seitdem nicht mehr so liefen wie früher. Die Raubzüge wurden schlechter, die Opfer an der Mannschaft stiegen. So beschloss Hein letztlich in die südlichen Meere zu segeln um das Glück wieder einmal in seine eigenen Hände zu nehmen. Nie konnte Hein einen Zusammenhang zwischen seinem wertvollsten Schatz und seinem Leben finden. Vielmehr war er unzertrennlich mit dem wertvollen Stück verbunden. Ein zweites Mal versuchte er es nun das Kind über die Klippe zu stoßen und wieder brach er zusammen. Im Dreck und Regen liegend von Blitz und Donner umgeben bekam Hein Todesängste. „Du darfst nicht sterben du kleiner Teufel, dann sollst Du Leben… Nimm es, wenn es dich schützt!“, schrie Hein in die stürmische Nacht. Er nahm das nasse Bündel an sich und trug es zurück nach Hempen.

Kapitel 3: In die Obhut der großen Mutter
Dort hinterlegte er das Kinde an den Stufen des Luna-Konvents, klopfte an und verschwand in Nacht und Sturm. Nach vergeblicher Suche starteten Helga und Thorben fünf Tage später am Herzen gebrochen von Hein überzeugt nach Skoldal und waren nie wieder gesehen. Das Kind selbst sollte zu jener Zeit in der Nacht des nächsten Vollmondes der fahlen Herrin der Nacht -Luna- zu Ehren getauft werden. Als die Priesterin Emeralda von Ak’Marant das Wasser der Herrin über das Haupt des Kindes goss begann dieses auf der Stirn des Kindes zu kochen. Das Balg begann zu schreien und zu weinen. Kein Mittel der Priesterin führte zum gewünschten Resultat und das Ritual wurde abgebrochen. Alarmiert durch diese sonderbare Entwicklung zog die Hohepriesterin ihren Vertrauten, den Hohepriester des Helios Tempels auf der Hallig Hempen zu rate. Sie zeigte ihm das Amulett und erklärte ihm das Ritual. Der Abt des Helios Klosters Hochmeister Deletar erkannte das Problem und nahm gegen den Willen der Priesterin Emeralda, jedoch mit der Erlaubnis der Hohepriesterin Cerga das Kind mit sich in das Ausbildungskloster.

Kapitel 4: Die Feuertaufe
Dort führte er entgegen der Ratschläge des hohen Rates der Priesterschaft, als die Sonne zur Mittagsstunde im Zenit ward, das Ritual der Feuertaufe durch, welches nie ein Kind vor dem sechsten Lebensjahr erhielt. Trotz dass der Rat vorhersah dass das Kind unter den Flammen des Herrn des Feuers sterben würde gelang die Feuertaufe ohne dass der Zögling Schaden vom Feuer erhielt. Er wurde auf den Namen Marcus getauft. Nie zuvor hatte ein Kind die charakteristische Verbrennung der Taufe nicht erhalten. Selbst jene die als Priester des Herrn des Feuers erwählt werden haben eine entstellende Narbe irgendwo am Körper aufzuweisen. Nach einigen Experimenten, welche im höheren Alter durchgeführt wurden konnte der Abt feststellen dass der Zögling von Flammen göttlicher Natur unversehrt bleib. Ein Teil der Priesterschaft sah diese Eigenschaft als ein Böses an, ein anderer Teil sah es als etwas Besonderes an. Es entstand ein Disput, welcher das Leben des Knaben zum Thema hatte. Nachforschungen im Tempel, Gebete und viele Diskussionen führten zu dem Ergebnis dass der Knabe vom hohen Herrn auserwählt schien. Trotz dass ein Teil der Priesterschaft den Jüngling mit Argwohn betrachtete wurde entschieden ihn ins Kloster aufzunehmen. Deletar nahm dem Kind das Amulett ab, wissentlich um dessen mystische Bedeutung und verheimlichte dieses Faktum seinen Brüdern, forschte jedoch ohne unterlass ob der Gefahren die von Marcus ausgehen.

Kapitel 5: Scharf und feurig
Bis zum sechsten Lebensjahr wurde Marcus beschützt und ab dann ging er den Weg den jeder Helios-Geweihte vor sich hat. Dies umfasste zuerst acht Jahre Schulausbildung in allgemeinem Wissen, welches Literatur, Religion, Lesen und Schreiben, Geographie, Philosophie, Rhetorik, Mathematik und Geschichte. Diese Ausbildung im Rang eines Servitors umfasste dazu hin täglichen niedrigen Arbeitsdienst im Kloster. Im Alter von vierzehn Lenzen wurde der Marcus dem Kloster als Vigilant der ordinatio Perspecto zugeteilt. Wie üblich wurde ihm ein neuer Name, als Symbol des Zurücklassens des alten Lebens, gegeben. Sie nannten ihn Servus Acritus „den Scharfen“. Dieser Name sollte seinen leidlichen Hang zum ironisch-sarkastischen Humor, seinen scharfen Intellekt sowie die Hoffnung dass er die Klinge Helios mächtig führe, charakterisieren. Nachdem Acritus nun vom vierzehnten bis achtzehnten Lenz in die höheren Sphären des Glaubens, sowie die Techniken des Kampfes eingeführt wurde er zu seiner Volljährigkeit zum Novizen des Helios Klosters zu Ak’Marant erhoben. Seine Fähigkeiten im Umgang mit allerlei Waffen, sowie sein akademisches und theologisches Wissen wurden in den nächsten vier Jahren geschärft. Acritus lernte zu Kämpfen, zu Predigen, zu Führen und die Wunder der niederen Sphären zu verwenden.

Kapitel 6: Der Weg des Novizen
Wie jeder Novize des Klosters wurde auch Acritus zu seinem vierundzwanzigsten Lenz die Funktion des Priesters auferlegt. Bevor ein Diener des hohen Herrn zum Priester erhoben wird, soll jener sich in diesem Amte bewähren und das Licht des Herrn in die Welt tragen. Nachdem er im Dienste der Ordniatio Sacerdato die obligatorischen Priesterdienste in El Anar verrichtete, wurde Acritus eine besonders schwere Aufgabe augewählt. Er wurde der Fraternitas Templii zugeteilt. Die Aufgabe dieses Ordens ist es die Fragmente zweier uralter Artefakte des helios-lunianischen Glaubens, die Globulii zu bewachen und zu verhindern dass diese Symbole sich vereinen und Chaos und Verwirrung über die Sterblichen bringen. Für diese wichtige Aufgabe wurden die heldenhaftesten und besten Streiter des Landes berufen. Um diese in ihrer Mission zu schützen sollten sowohl ein Helios- als auch ein Luna-Priester mit ihnen Reisen. Nach dem mysteriösen verschwinden des Luna-Priesters oblag diese Mission Acritus selbst. Fünf Jahre begleitete Acritus die Fraternistas Templii und diente mit Schwert und Wort dem Seelenheil seiner Brüder. All dies wurde von Deletar und dem hohen Rat mit Aufmerksamkeit verfolgt.

Kapitel 7: Die Reise

Just nach diesen fünf Jahren sollte Acritus in den Stand des Priesters erhoben werden. Nach alter Sitte muss der Proband hierzu die Kammern des Felsenklosters zu Cymru überstehen. So wurde Acritus abgezogen und in den hohen Norden ins Inselreich Cymru entsandt. Dort angekommen musste Acritus feststellen dass das Felsenkloster vernichtet und die dortigen Brüder zu Tode kamen. In einer langen Campagne klärte er das Mysterium auf, rächte seine Brüder und entdeckte einen verfallenen Tempel des Paars, welcher uraltes Wissen enthielt. Begeistert durch die Legenden machte sich der Novize auf um das Mysterium der Zeiten vor menschlicher Herrschaft zu klären. Diese Mission scheiterte augenscheinlich und Acritus wurde nach Ak’Marant zurückbeordert um, aufgrund der Klärung der Vorkommnisse um das Felsenkloster und die Entdeckung des längst verlorenen Tempels, die Weihe zum Priester des hohen Herrn zu erhalten. Deletar jedoch weiß sehr wohl was sich im hohen Norden abspielte und kann die Konsequenzen Arcitus’ Handlungen dennoch nur im Entferntesten abschätzen. Sollte je zu Tage kommen was dort geschah, könnte dies den Glauben des Helios und dessen Bedeutung für die Menschen schwer schädigen... oder dienen?
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